Behandlung Oberflächen heikel
Oberflächenbehandlungen von Kunststoffbauteilen können die Schweissbarkeit sowohl negativ als auch positiv beeinflussen.
Beschichtungen wie Farblackierung, Antikratzbeschichtung oder Metallisierung wirken als Trennschichten in der Schweissnaht. Der Kunststoff des oberen und unteren Bauteils wird zwar angeschmolzen, aber die Beschichtung trennt die Schmelzen voneinander und verhindert ein Durchmischen. Nach dem Abkühlen haften die Bauteile zwar leicht aneinander, aber es ist keine feste Schweissverbindung entstanden.
Die Schweissnaht muss in diesem Fall von der Beschichtung freigehalten werden, beispielsweise durch Beschränkung der Beschichtung auf die äussere Oberfläche oder durch Abdecken des Schweissnahtbereichs während der Beschichtung.
Durch das Abschmelzen eines Stegs im quasi-simultanen oder simultanen kann die Sperrschicht einer Oberflächenbehandlung aufgebrochen und eine Schweissung wieder ermöglicht werden. Die Reproduzierbarkeit des Schweissprozess ist dann allerdings heikel.
Eine Aktivierung von Oberflächen z.B. mit Plasma kann je nach Typ von Polymers und damit verbundener Oberflächenreaktion im Plasma unterschiedliche Effekte auf das Schweissen haben.
Einerseits kann die Schweissbarkeit negativ beeinflusst werden, wenn die Oberfläche durch die Behandlung nicht mehr schmilzt und dadurch wie eine Trennschicht wirkt (siehe oben).
Anderseits kann die Schweissbarkeit bei sonst inkompatiblen Kunststoffen auch erst ermöglich werden, wenn die aktivierte Oberfläche chemische Bindungen zum anderen Bauteil zulässt.
Eine sonst nicht vorhandene Verbindbarkeit kann auch durch die Beschichtung mit einem Haftvermittler oder durch eine Schicht Schmelzklebstoff ermöglicht werden. Allerdings ist dies dann nicht mehr eine Schweissung sondern ein Kleben.